Stichworte aus dem Philosophie-Forum
 

Konstruktivismus

Ein kleiner Querschnitt verschiedener Themenkomplexe mit
philosophischen Positionen und Einsichten von Usern des Philo-Forums


"Der letzte Schritt ist nicht die Lösung, sondern das Verschwinden des Problems, was ja für Konstruktivisten recht typisch ist."
(Tarvoc - 29.06.2005)
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"Dass für einen anderen Betrachter die Blätter eines Baumes auch "grün" sind, weisst du, weil er es dir sagt.
Dass ein anderer Betrachter mit dem Begriff 'grün' den selben Farbeindruck beschreibt, weisst duniemals.
Was du tust, ist:du nimmst es an - was ja auch durchaus relativ 'sinnvoll' ist.
Der Konstruktivist würde sagen: diese Annahme ist nicht deshalb sinnvoll, weil sie 'wahr' ist, sondern weil sie viabel ist, also m.a.W. weil siefunktioniert."
(Tarvoc - 11.06.2005)
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Für die Konstruktivisten unter Euch, ersetzt Wirklichkeit einfach durch "höhere Viabilität"
(Reschi - 03.06.2005)
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"Der Radikale Konstruktivismus hat ÜBERHAUPT nichts mit Konstruieren zu tun! ;-) Aber macht nichts!"
(Luhmann - 31.01.2005)

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"Aber solange man mir die Realität nicht beweisen kann, bleibe ich Radikaler Konstruktivist."
(Luhmann - 13.01.2005 - Antwort von gluevk - 17.01.2005)
"Aus demselben Grund habe ich mich von Konstruktivismus verabschiedet; ich verstehe nichtmal, was es heißen soll, die Realität zu beweisen."
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"Eigentlich ist es die Re-konstruktion einer Aussage. Du versuchst praktisch aus dem Gesagten auf das Gedachte zu schließen, dies zu verstehen und die Aussage entsprechend nachzuvollziehen."
Nix Anderes ist Konstruktivismus, ganz simpel. "
(HarpGoil - 05.01.2005)
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"Man geht bei der Evolutiontheorie davon aus, das sie das 'richtige' Tier weiter fortpflänzt und somit eine Rasse ensteht, die perfekt an die Natur angepasst ist. Für den Konstruktivisten sagt das aber eben nicht mehr aus, als das es bis jetzt noch nicht gestorben ist. Nur weil es passt muss es nicht bedingt perfekt auf die Natur eingestellt sein. Reiner Zufall das die gegebenen Umstände das Tier oder die ganze Rasse am Leben gelassen haben. Ähnlich einem Schlüssel, der eine Tür öffnet obwohl er nicht der richtige ist."
(Freakfish - 05.01.2005)

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" Konstruktivistisch gesagt: Wie willst du einen Menschen verstehen, ohne seine strukturelle Determiniertheit zu kennen?
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Auch Postings entstehen aus Mängeln."
(Luhmann - 25.12.2004)
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"Da jedoch heute besonders extrem Konstruktivistische Epistemologien im Schwange sind, betone ich oft die objektiv-realen Komponenten vieler Formen des Wissens, da dies jene partielle, aber dennoch wichtige Wahrheit ist, die leider am häufigsten geleugnet wird."
(Farbenspiel der Elemente zitiert aus Wilber:"Ganzheitlich Handeln") - 23.11.2004
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"'Wie radikal darf der Radikale Konstruktivsmus sein? Und wie radikal muss er sein?'
Erdarf so radikal sein, wie es Dein Denkvermögen erlaubt - und Dir Dein sonstiges Leben nicht verbaut. Ermuß um authentisch zu sein so radikal sein, daß er auch auf sich selbst angewandt wird. Auch Konstruktivismus, und mag er noch so radikal sein, ist bzw. ermöglicht keine 'völlig gewisse Wahrheit', sondern ist ein Konstrukt, ein Denkmodell mit Vorzügen und Nachteilen."
(Jay Ray auf 'Luhmanns' Frage - 27.10.2004)
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"Heidegger ? Derrida ? Foucault ? Der Realitätsverlust lässt die Gesellschaftskritik zur künstlerischen Farce werden. Konstruktivismus entstammt nur scheinbar der Feder Kants, in Wirklichkeit wird hier der leerlaufende Existenzialismus verwurstet."
(Fionn - 25.07.2004)
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"Der Religionswissenschaftler Robert Forman vertritt deshalb auch die Ansicht, dass Mystik im Wesentlichen darin besteht, durch 'Vergessen' dem Schema des Konstruktivismus zu entgehen, und dadurch einen direkten Draht zur Realität zu finden. Zugegeben denkt er bei Mystik aber weniger an nonduales Erleben, als an ein leeres, inhaltsloses Bewusstsein."
(Wargole - 27.06.2004)
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"es ist Konstruktivistisch gemeint: wir konstruieren uns unsere realität und unsere sicht auf die welt. wir sind nicht natürlich, sondern produkt unserer selbst. damit gebe ich uns macht und nicht sinnlosigkeit..."
(Parmenides - 11.05.2004)
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"der Konstruktivismus sagt, es gibt keine wahrheit, nur den "wahrheitsbegriff". darum ist alles, was wir als 'wahr' konstruieren, die eigentliche "wahrheit". dies ist eine neudefinition eines begriffs, mit der man dinge betonen und unterschlagen kann.
viele sekten gehen in religioeser sicht denselben weg, indem sie elemente aus einem mutterglauben neu oder anders auffassen und dadurch zu einer verfaelschten auslegung des glaubens kommen und damit eine sekte entsteht, insofern sich dieser falschen auslegung mehrere leute anschliessen."
(neodem - 25.04.2004)
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"Im Konstruktivismus wird nicht etwa geleugnet, dass es eine Welt 'dort draußen' gibt. Vielmehr wird betont, dass uns diese Welt nur via Beobachtung zugänglich ist, d.h. immer schon eine interpretierte Welt ist, über die wir uns nur kommunikativ verständigen/einigen können."
(Banshee - 25.04.2004)
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"Ich widerspreche nicht den Konstruktivisten, ich denke nur sie sagen das gleiche wie die Idealisten.
Was aber häufig untergeht ist die Genese dieser Konstruktionen dass das eben nicht beliebige Konstrukte sind sondern solche die sich in der Form bewährt haben, die also einen gewissen Wahrheitsgehalt beinhalten müssen sonst würde es nicht funktionieren. Schmerzen informieren uns in der Regel zuverlässig wenn etwas nicht in Ordnung ist, es ist unsere Sichtweise von den Dingen die für uns wichtig ist, wie etwas auf uns wirkt das ist seine Wahrheit, aber eben eine Wahrheit 'für uns' und nicht 'an sich'."
(osrama² - 28.01.2004 - Antwort von Taomoon - 29.01.2004)
"Das ist eine der großen Unterschiede zwischen dem Konstruktivismus und dem (transzendentalen) Idealismus; die Konstruktivisten befassen sich intensiv mit der Frage der Entstehung regulativer Konstrukte und Schemata."

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"So wie ich es verstehe, verlagert sich die philosophische Frage, was Erkenntnis sei ,bei dem Konstruktivismus in einen naturalistischen Bereich der Erkenntnis-Theorie: Nämlich wie das "Substrat" aller Erkenntnis, das Gehirn, eben diese Erkentnis erzeugt."
(Viva - 18.01.2004)
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"Andererseits ist es offenkundig, daß der Mensch nicht allein als Gehirn existiert, sondern daß dieses Organ ein Teil seiner leiblichen Existenz ist. Ich sage bewußt nicht 'körperlich', um dem Fehlschluß (der Konstruktivisten und vermutlich auch der Mehrheit zeitgenössischer Diskutanten) vorzubeugen, Wahrnehmung lasse sich auf das verkürzen, was die fünf Sinne - obendrein gebrochen durch die Übersetzung in die 'Sprache des Gehirns' [...] an Informationen an das Gehirn weiterleiten."
(T - 04.11.2003)
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"Meine Signatur würde ich auch als Konstruktivistisch bezeichnen...
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Die wirkliche Realität ist wahr, aber alles, was du über sie weißt ist in deinem Geist,
und es ist deine Angelegenheit, was du damit machst.
Wahrnehmung ist Kunst, und du bist der Künstler."
(adsurb - 11.12.2002)



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